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Wolfgang Bauer Consort
Musique baroque de Telemann
Ein Konzert in historischer Aufführungspraxis mit
Werken von Georg Philipp Telemann (1681-1767)

Concerto in D
für Trompete, 2 Violinen & B.C.
Concerto
a 3 Clarin, Tympani, 2 Violin, Viola e Cembalo
Violinsonate in A-Dur
aus der Tafelmusik für Violine & B.C.
Trompetenkonzert Nr. 2 in D-Dur
für Trompete, 2 Oboen, Fagott & B.C.
Sonata "Sabato" & Sonata "Domenica"
Hamburg 1734
Ouvertüre in D-Dur
für 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Streicher & B.C.

Wolfgang Bauer, Martin Maier & Tobias Ziegler ~ Barocktrompete
Georg Siebert & Ingo Goritzki ~ Oboe · Arie Hordijk ~ Fagott
Petra Müllejans & Dietlind Mayer ~ Violine
Ludwig Hampe ~ Viola · Clemens Weigel ~ Violoncello
Davide Vittone ~ Kontrabass · Thomas Strauss ~ Cembalo
Gregor Daszko ~ Pauken

Eine Aufführung in der Kirche des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn am 16. Mai 2009.

Eine Produktion von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger.
Artwork, Photographie & Bilddokumentation: Josef-Stefan Kindler.

CD Audio, ca. 73 Minuten, DDD
KuK 89, ISBN 978-3-930643-89-9, EAN 42 6000591 069 8
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2009










Aus dem Abendprogramm zum Konzert:

Festliche, strahlende Trompetenklänge eröffnen die Maulbronner Konzertsaison. Telemann schrieb im besten Sinne und auf sehr hohem Niveau "Unterhaltungsmusik" für seine Zeitgenossen. Zu seinen Lebzeiten im europäischen Raum weitaus berühmter als Bach und Händel, wurde Telemann nach seinem Tod als "Vielschreiber" diffamiert, kleingeredet und geriet in Vergessenheit. Erst Anfang des letzten Jahrhunderts wurde er wiederentdeckt. Der Musikwissenschaftler Max Seiffert erkannte den Schatz, der da brach lag und edierte etliche Werke. Er schrieb: "Unfassbar, solchen Reichtum zu besitzen und ihn achtlos in der Ecke verstauben zu lassen!"

Wolfgang Bauer gehört zu den Ausnahmetrompetern unserer Zeit. Sein Ensemble zeichnet sich durch ein enormes Maß an Spielfreude, hohe Virtuosität und Brillanz aus.








Werke & Titelliste

Concerto in D
für Trompete, 2 Violinen & B.C.
Solisten: Wolfgang Bauer (Trompete), Petra Müllejans & Dietlind Mayer (Violine)
1. Adagio ~ 2. Allegro
3. Grave ~ 4. Allegro

Concerto
a 3 Clarin, Tympani, 2 Violin, Viola e Cembalo
5. Largo ~ 6. Allegro
7. Adagio ~ 8. Presto

Violinsonate in A-Dur
aus der Tafelmusik für Violine & B.C.
Solistin: Petra Müllejans (Violine)
9. Andante ~ 10. Vivace
11. Cantabile ~ 12. Allegro

Trompetenkonzert Nr. 2 in D-Dur
für Trompete, 2 Oboen, Fagott & B.C.
Solisten: Wolfgang Bauer (Trompete), Georg Siebert & Ingo Goritzki (Oboe)
13. Largo ~ 14. Vivace
15. Siciliano ~ 16. Vivace

Sonata "Sabato" & Sonata "Domenica"
aus "Scherzi Melodichi per divertimento di
coloro che prendono le Acque minerali
in Pirmonte con Ariette semplici
e facili a Violino, Viola e Fondamento".
Hamburg 1734
Solisten: Dietlind Mayer (Violine), Ludwig Hampe (Viola)

17. Introduzione sesta: Vivace
18. No.1: Presto ~ 19. No.2: Dolce
20. No.3: Allegro ~ 21. No.4: Vivace
22. No.5: Allegro ~ 23. No.6: Vivace

24. Introduzione settima: Largo-Presto-Largo
25. No.1: Andante ~ 26. No.2: Moderato
27. No.3: Vivace ~ 28. No.4: Dolce
29. No.5: Vivace ~ 30. No.6: Allegro

Ouvertüre in D-Dur
für 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Streicher & B.C.
31. Intrada ~ 32. Allegro
33. Largo ~ 34. Vivace

Georg Friedrich Händel:
35. Ouverture aus der Suite in D-Dur
in einer Einrichtung von Wolfgang Bauer














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Das Wolfgang Bauer Consort

Wolfgang Bauer, Martin Maier & Tobias Ziegler ~ Barocktrompete
Georg Siebert & Ingo Goritzki ~ Oboe · Arie Hordijk ~ Fagott
Petra Müllejans & Dietlind Mayer ~ Violine
Ludwig Hampe ~ Viola · Clemens Weigel ~ Violoncello
Davide Vittone ~ Kontrabass · Thomas Strauss ~ Cembalo
Gregor Daszko ~ Pauken


Das Wolfgang Bauer Consort besteht aus befreundeten Musikern, die sich aus Freude am gemeinsamen Musizieren zusammenfinden. Das Ensemble widmet sich hauptsächlich der barocken Kammermusik.

An der Spitze des Consorts steht der Trompeter Wolfgang Bauer. Er hatte seit seinem 20 Lebensjahr aufeinander folgende Verträge als Solo-Trompeter der Münchner Philharmoniker, des Radio-Sinfonie-Orchesters Frankfurt und im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Daneben gewann Wolfgang Bauer u.a. den ARD-Wettbewerb in München und den Deutschen Musikwettbewerb. Seit 2000 ist er Professor an der Stuttgarter Musikhochschule. Als Solist konzertierte er mit namhaften Orchestern, wie dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Orchestre National de France, dem London Philharmonic Orchestra, der Dresdner Staatskapelle und vielen deutschen Orchestern, u.a. unter Leitung von L. Maazel, F. Luisi, L. Foster, D. Runnicles und I. Inbal. Uraufführungen, bzw. europäische und dt. Erstaufführungen von Frank Ticheli, Rodion Schtschedrin, Bernhard Krol, David Sawer, Wolfgang Rihm unterstreichen die instrumentalen Fähigkeiten dieses Künstlers, dessen Discographie zahlreiche Kammermusik- und Solo-CD-Einspielungen umfasst. Er rief das Barockensemble "Wolfgang Bauer Consort" ins Leben und ist Initiator des Blechbläserensembles "City Brass Stuttgart". 2009 wurde Wolfgang Bauer mit dem ECHO Klassik als "Instrumentalist des Jahres" ausgezeichnet.

In dieser Aufführung zu hören ist Dietlind Mayer (Violine u.a. bei "il capriccio"), Ludwig Hampe (Vorspieler an der Viola im Frankfurter Opern- und Museumsorchester und gefragter Spezialist auf der Viola d´amore) und Petra Müllejans, eine der europaweit führenden Barockgeigerinnen. Sie ist Professorin an der Frankfurter Musikhochschule und Konzertmeisterin, musikalische Leiterin, Solistin und Kammermusikerin des Freiburger Barockorchesters. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet außerdem solistisch besetzte Kammermusik des 17. und 18. Jahrhunderts, die sie mit dem "Freiburger Barock Consort" und dem Ensemble "The Age of Passions" zur Aufführung bringt. Die Holzbläsergruppe bildete Georg Siebert, Ingo Goritzki, Oboe, Prof. an der Stuttgarter Musikhochschule und Arie Hordijk, Fagott. Der Trompetensatz bestand neben Wolfgang Bauer aus Tobias Ziegler und Martin Maier (Stuttgarter Staatsoper) und wurde unterstützt an der Pauke von Gregor Daszko. Den Basso continuo, ohne den keine barocke Musik denkbar ist, bildeten Thomas Strauss am Cembalo und Clemens Weigel am Cello. Beide sind, neben ihrer sonstigen Tätigkeit als Kantor in Oppenau und Cellist im Gärtnerplatztheater in München, Spezialisten auf diesem Gebiet. Am Bass spielte Davide Vittone.

Das Ensemble existiert seit 1994. In der Zwischenzeit wurde es u.a. zu Festivals wie dem Rheingau-Musik-Festival, dem Schleswig-Holstein-Festival und dem Kissinger Sommer eingeladen, ebenso zu Rundfunk- und Fernsehproduktionen des Hessischen Rundfunks und des NDR. Erschienen ist eine Live-CD des Wolfgang Bauer Consorts aus dem Kloster Maulbronn, dabei erklingt u.a. das 2.Brandenburgische Konzert von J. S. Bach. Im März 05 wurde bei der Edition See-Igel eine Kinder-CD mit dem Wolfgang Bauer Consort veröffentlicht. Diese Produktion wurde auf der hr2-Bestenliste im Juli 05 ausgezeichnet. Die schlanke Besetzung und die intensive Auseinandersetzung mit den Mitteln der historischen Aufführungspraxis und als Ergänzung eine Repertoireerweiterung durch zeitgenössische Werke haben dem Ensemble einen sicheren Platz im Musikleben zugesprochen. Es gelang Wolfgang Bauer, den Stuttgarter Komponisten Bernhard Krol so für das Ensemble zu begeistern, dass er ihm bereits zwei Kompositionen widmete, deren Uraufführungen in Wiesbaden und Ulm zu begeisterten Publikumserfolgen wurden.

Weitere Infos und finden sie unter www.wolfgang-bauer-trompete.de.















Georg Philipp Telemann (1681-1767)

In seinem Lebens-Lauff von 1718 schreibt Georg Philipp Telemann über seine Anstellung am Hof zu Eisenach:

Alldieweil aber die Veränderung belustiget, so machte ich mich in jenen Jahren [1708-1712] auch über Concerte her. Hiervon muß ich bekennen, daß sie mir niemahls recht von Hertzen gangen sind, obschon ich deren eine ziemliche Menge gemacht habe.

Unter den rund hundert Konzerten, die uns aus Telemanns Feder überliefert sind, finden wir nur ein Handvoll Trompetenkonzerte. Es scheint, dass die Trompete zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch nicht jenen Anforderungen genügte, die Telemann an ein solistisches Instrument stellte. Und in der Tat: Die damals üblichen Naturtrompeten (ohne Klappen oder Ventile) besaßen nur einen eingeschränkten Tonumfang. In den unteren Lagen musste man mit Dreiklangsbrechungen vorlieb nehmen, und erst in den hohen Lagen standen dem Spieler auch die chromatischen Töne für melodische Durchgänge zur Verfügung.

Konzert D-Dur für 3 Trompeten, Streicher und Basso continuo
Seine außerordentliche Individualität enthüllte Telemann am deutlichsten für drei oder mehr Soloinstrumente, oft auch Gruppenkonzerte genannt. Ein brillantes Stilmittel sind seine volltönenden Klangfarben, wofür das Konzert für drei Trompeten, Pauken und Streichorchester beispielhaft ist. Zu Beginn des Konzerts lässt Telemann aus dem Kontrast zwischen der ausdrucksvoll-konzertanten Geigenstimme und den betonten, von gelegentlichen Sechzehnteln der Trompeten unterbrochenen Akkorden eine sehr eigene Stimmung entstehen. Auch der zweite Satz wird in fugalem, italienischem Stil auf ersten und zweiten Geigen eröffnet, und im dritten Satz schweigen die Trompeten, wodurch ein kräftiger Klangfarben- und Struktur-kontrast zu den Nachbarsätzen entsteht (J.S. Bach übernahm dies in seinem Brandenburgischen Konzert Nr. 2, BWV 1047). Im rondoförmigen Schlusssatz verzichtete der Komponist auf thematische Ausarbeitung kontrastierender Abschnitte, indem er die Blechbläser mehr zur glanzvollen Klangverstärkung in den Ritornellen, sonst nur kurz, aber wirkungsvoll mit figurativen Umbildungen der Tuttimotivik zum Einsatz bringt.

Trompetenkonzert in D-Dur, Trompetenkonzert Nr. 2 D-Dur
Die Trompetenkonzerte in D-Dur entstanden etwa um 1715, in der Zeit als Telemann Kirchenmusikdirektor in Frankfurt war. Im ersten D-Dur-Konzert wird die Trompete von 2 Violinen und Basso continuo begleitet Die zweimalige Abfolge eines langsam-schnellen Satzpaares entspricht dem Typus der italienischen Kirchensonate, wobei in den schnellen Allegro-Sätzen der strahlende Fanfaren-Charakter des Instruments in den Vordergrund tritt, während im ersten langsamen Satz (Adagio) Telemann an die Grenzen der melodischer Gestaltung führt. Einen Kontrast bietet der fugierte dritte Satz (Grave, h-Moll), der nur mit zwei Violinen und Generalbass besetzt ist. Beim Trompetenkonzert Nr. 2 werden statt den Streichinstrumenten für die Begleitung der Trompete 2 Oboen und Generalbass (Cembalo + Fagott) herangezogen. Auch in diesem Konzert weist der 3. Satz, ein Siciliano, nur die Triobesetzung mit 2 Oboen und Generalbass (Fagott + Cembalo) auf.

Sonata "Sabato" und Sonata "Domenica" aus "Scherzi Melodichi"
Die Sammlung "Scherzi Melodichi per divertimento di coloro che prendono le Acque minerali in Pirmonte con Ariette semplici e facili a Violino, Viola e Fondamento" veröffentlichte Telemann im Jahre 1734. Der italienische Werktitel "Scherzi melodichi" diente ihm lediglich für den Widmungsdruck, für spätere Ausgaben wurde unter Berücksichtigung des Kurortes, wo das Werk vermutlich entstanden ist, der Titel "Pyrmonter Kurwoche" gewählt. Schon der Originaltitel sagt aus, daß die Stücke bestimmt waren "zur Unterhaltung derjenigen, die das Mineralwasser in Pyrmont trinken. Jedes der sieben Scherzi trägt als Überschrift den Namen eines Wochentages. Im heutigen Konzert sind aus dieser Sammlung die Nr. VI, Sabbato g-Moll und Nr. VII, Domenica D-Dur zu hören. Sonate VI beginnt mit einem schnellen, einteiligen Einleitungssatz, während die Einleitung zu Sonate VII (Domenica) in die Form einer französischen Ouvertüre mit langsamen Eckteilen mit fugiertem Mittelteil gekleidet ist. Die zahlreichen Trios Telemanns sehen zum größten Teil eine Besetzung mit zwei Melodieinstrumenten (Querflöten, Violinen, Blockflöten, seltener Oboen) und Generalbass vor; dabei kann die Besetzung genau festgelgt sein, oder die Stücke sind für diverse Instrumente spielbar. Die Melodieinstrumente sind normalerweise gleichberechtigt, eine Stimme hat - wie Telemann es ausdrückt - soviel zu arbeiten wie die andere. Die Scherzi der Pyrmonter Kurwoche nehmen demgegenüber eine Sonderstellung ein, da sie wie einige andere Trio-Kompositionen Telemanns eine Besetzung mit zwei Instrumente unterschiedlicher Höhenlagen und Generalbass fordern. Während aber in anderen Triosonaten z.B. eine Gambe in Tenorlage durchaus als gleichberechtigtes Instrument behandelt wird, übt die Viola in der Pyrmonter Kurwoche nur eine untergeordnete Funktion aus. Normalerweise ist sie rhythmisch der Generalbassstimme angeglichen. Seltener läuft sie parallel zur Oberstimme, und nur vereinzelt tritt sie mit selbständigen, imitierenden Einsätzen hervor.
Unter Scherzi verstand man im Frühbarock geringstimmige, anmutige Vokalkompositionen. Im Laufe des 17. Jahrhunderts lösten sie sich vom Text und wurden selbständige Instrumentalsätze. Formen und Satzreihung waren - ähnlich wie später bei Divertimento und Suite - unverbindlich. Inhaltlich waren es fröhliche, einfache, nicht virtuose Stücke. In dieser Bedeutung ist der von Telemann für die Pyrmonter Kurwoche als Gattungsbegriff gebrauchte Terminus Scherzi zu verstehen.

Sonate A-Dur für Violine und Basso continuo aus der "Tafelmusik"
Man hat früher geglaubt, den Titel "Musique de table" (Tafelmusik) wörtlich nehmen zu müssen, als eine Sammlung von Stücken also, die zur musikalischen Unterhaltung eines Essens gedacht seien. Aber Telemanns "Musique de table" sollte in Wirklichkeit nicht den festlichen Schmaus tönend begleiten. Gedacht war diese, 1732/33 entstandene und in drei "Productions" (Teilen) gegliederten Komposition für ein kammermusikalisch besetztes Ensemble primär als eine Hohe Schule des Ensemblespiels. Mit dem Titel "Musique de table" ließ sich eine solche Kollektion verschiedenartig besetzter Stücke ganz einfach besser verkaufen als unter der eher ernüchternden Bezeichnung von Sonaten, Suiten oder Konzerten.
In allen drei "Productions" findet man die gleiche strenggegliederte Anordnung von Suite, Concert, Trio, Solo und abschließender Conclusion. Zweifellos dominiert der französische Stil in der Tafelmusik, doch sind dabei die italienischen, deutschen und polnischen Stilelemente nicht zu überhören, die darum auch die Tafelmusik zu einer wahrhaft europäischen Musik werden ließ. Dass man Telemann in Frankreich so besonders schätzte, lag wohl daran, dass er nicht nur Stilelemente des französischen Kompositionsstil in seinem Schaffen bevorzugt verwendete, sondern sich als Vertreter des "Galanten Stils" hervortat. Dieser Stil versuchte, die Musik aus den Verkrustungen eines inzwischen starr gewordenen Barockstils zu befreien. Die geschmeidige Eleganz dieser Musik, die der Begriff "galant" gut umschreibt und schon eher dem Rokoko als dem Barock zugehört, ist ein Stilmerkmal Telemanns und gerade auch der "Musique de table".
Das heute zu hörende Solo A-Dur für Violine und Generalbass ist aus der Production II und entspricht mit der Satzfolge Langsam-schnell-langsam-schnell der von Telemann bevorzugten Analge der italienischen Kirchensonate. Auffallend ist die abschließende Gigue, in welcher der lebhafte 6/8-Takt zweimal durch kurze Adagio-Abschnitte unterbrochen wird

Ouvertüre D-Dur
Die Ouvertüre D-Dur für 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Streicher und Generalbass entstand 1716 in Frankfurt und diente als Einleitung zur Serenata "Teutschland grünt und blüht im Frieden". Diese diente als Festmusik , mit der die Geburt des ersten Sohnes von Kaiser Karl V. und Kaiserin Elisabeth Christine gefeiert werden sollte. Einleitungsmusik ist in der Satzfolge langsam-schnell-langsam-schnell angelegt und entspricht daher dem Typus der italienischen Kirchensonate. Die Bezeichnung "Ouvertüre" resultiert aus dem einleitenden langsamen Teil mit seinen punktierten Rhythmen und dem nachfolgenden Fugato (Allegro). Einen Kontrast bildet der dritte Satz in der parallelen Moll-Tonart, und die Ouvertüre wird mit einem Tanzsatz im 6/8-Takt beendet.

Ulrich Kiefner