Singer Pur & Go Guitars - ELECTRIC SERAPHIM - Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren - Eine Uraufführung mit Werken von Perotinus (um 1200), Guillaume Dufay (ca. 1400-1474), Matthäus Pipelare (ca. 1450-1515), Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1562-1613), John Cage (1912-1992), Arvo Pärt (*1935), Michael Hirsch (*1958), Fredrik Zeller (*1965), Bernhard Weidner (*1965). Die K&K Verlagsanstalt präsentiert aus der Edition Kloster Maulbronn eine Aufnahme im Rahmen der Klosterkonzerte vom 18. Juni 2003 - 1 CD, DDD, 63 Min., KuK 98, ISBN 3-930643-98-7, EAN 42 6000591 030 8, © by K&K Verlagsanstalt anno 2005. Programm: Fünf E-Gitarristen treffen auf eine a cappella-Formation klassischer Prägung. Durch diese einzigartige musikalische Konstellation eröffnen sich dem Hörer mit „Electric Seraphim“ völlig neue Klangwelten. Das Programm ist ein Experiment, eine Symbiose die den Alten Meistern, ausgeführt in der Kombination Gesang und Gesang/Gitarre, zeitgenössische Kompositionen, welche ausschliesslich für dieses Projekt geschaffen wurden, gegenüberstellt und deren spirituelle Inhalte somit in die Neuzeit führt. Das Ergebnis ist beeindruckend und überraschend homogen. Die an sich gedanklich abstrakte Bindung von musikalischen Kompositions- und Klangformen welche mehrere Jahrhunderte auseinanderliegen, eröffnet in der Frage der musikalischen Entwicklung sogenannter „Ernster Musik“ neue Perspektiven, die eben nicht in den Nischen des Abstrakten sondern in der Symbiose von Stimme und Instrument liegen. Deutlich wird dies u. a. in der Komposition PeroPop - Sederunt von Fredrik Zeller aus dem Jahre 2003, die die atmosphärischen Inhalte des Sederunt principes von Perotinus aus dem 12. Jahrhundert aufgreift. Künstler: „Singer Pur“ wurde 1993 gegründet und gilt mittlerweile als eines der führenden deutschsprachigen Vokalensembles. 1994 gewann des Sextett, das sich aus fünf Solisten, jene waren ehedem Mitglieder der Regensburger Domspatzen, und einem Sopran zusammensetzt, den ersten Preis beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn und 1995 den Grand Prix für Vokalensembles beim Tampere Musikfestival in Finnland. Es folgten Tourneen in den USA und Canada, Afrika und Zentralasien. Die Experimentierfreude von Singer Pur zeigt sich neben der Zusammenarbeit mit dem Hilliard-Ensemble auch in der Aufführung aussergewöhnlicher Programme. So wurde in der 560 gegründeten römischen Basilica dei SS. XII Apostoli während der Karwoche 2001 das Triduum Sacrum von ihnen musikalisch gestaltet. Das E-Gitarren-Quintett „Go Guitars" [ ( "go" ; jap.): fünf ] wurde 1997 anlässlich der Aufführung der gleichnamigen Komposition der New Yorkerin Lois V Vierk gegründet. Es folgten Uraufführungen von Werken, die neu für „Go Guitars“ geschrieben wurden. Kompositionen von M. Hettmer, B. Weidner, J.F.W. Schneider, M. Hirsch, J.A. Riedl, Z. Babel, P. M. Hamel, F. Zeller, Iris ter Schiphorst, M. Sell. Es folgten Konzerte beim Internationalen Bodensee-Festival, Atlantischen Festival, A*Devantgarde-Festival, Donaueschinger Musiktage, Festival Klangaktionen/Neue Musik München, Musica Viva (BR). Im Dezember 2001 erhielt "Go Guitars" das Musik - Stipendium der Stadt München. Singer Pur: Claudia Reinhard - Sopran Klaus Wenk, Markus Zapp, Andreas Hirtreiter · Tenor Guido Heidloff · Bariton Marcus Schmidl · Bass Go Guitars · Electric Guitar Music: Christian Bergmann, Gunnar Geisse, Gregor Holzapfel, Harald Lillmeyer, Adrian Pereyra Singer Pur & Go Guitars Electric Seraphim Neue Klangwelten für Stimmen und elektrische Gitarren 1. Perotinus (um 1200) Sederunt principes 2. Fredrik Zeller (geb. 1965) PeroPop Sederunt (2003) 3. Bernhard Weidner (geb. 1965) Schwebende Lerchen (2003) Rilkefragment für 6-stimmiges Vokalensemble und 5 E-Gitarren 4. Matthäus Pipelare (ca. 1450 - 1515) Memorare Mater Christi 5. John Cage (1912 - 1992) Five / song books 6. Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1562 - 1613) Languisce al fin 7. Michael Hirsch (geb. 1958) anlaufen aufschwingen abstürzen (2000/2003) Monolog für 5 elektrische Gitarren und 6 Sänger 8. Arvo Pärt (geb. 1935) Summa (1980) 9. Guillaume Dufay (ca. 1400-1474) Ecclesiae militantis / Sanctorum arbitrio / Bella canunt gentes (1431) Zur Edition Kloster Maulbronn Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten. Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die Klosterkonzerte Maulbronn in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen, dann folgt die Winterpause (das Kloster ist nicht beheizt!) Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte welche wir in dieser Reihe dokumentieren. Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler