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Hamburger Ratsmusik
Wach auf mein Geist

Werke aus dem Anhang
des Dresdner Gesangbuchs von 1649
und Johann Rists "Himlische Lieder",
gedruckt 1641/2 in Lüneburg.

Klaus Mertens
Bass-Bariton
Simone Eckert
Diskant- und Bass-Viola da gamba
Ulrich Wedemeier
Theorbe

Eine Produktion von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Abbildungen: Josef-Stefan Kindler

Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche
des UNESCO-Weltkulturdenkmals Kloster Maulbronn
vom 15. Juni 2006

CD Audio, DDD, ca. 55 Minuten, EUR 22,-
KuK 57, ISBN 978-3-930643-57-8, EAN 42 6000591 048 3
© by K&K Verlagsanstalt anno 2007

 











Wer hätte das gedacht... in äußerst ansprechender, ja edler Weise verführt uns die Aufführung der Hamburger Ratsmusik zu einem Blick auf jene Werte, die heute mehr und mehr durch die vielfältigen Einflüsse unserer Umwelt ihre Berechtigung zu verlieren scheinen. Berührend, und vielleicht daher beruhigend, erfährt man beim Hören der Aufführung von Werten wie Anmut, Demut und Edelmut, welche dazumal den gleichen Stellenwert wie heutzutage Effizienz, Effektivität und Leistung einnahmen. Für mich persönlich eine der schönsten und ansprechendsten kammermusikalischen Konzerte innerhalb der Edition.

Josef-Stefan Kindler











Die „Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien", gedruckt 1694 in Dresden, erzählen vom Atem Gottes, sinnbildlich dargestellt in den Winden Africus, Kaurus und dem „seidensanften West, der seinen Kuss den Rosen läßt". Diese Sammlung ist der ergänzende Anhang zu dem 18 Jahre älteren Dresdner Gesangbuch; Christoph Bernhard hat als Herausgeber und Komponist die Drucklegung nicht mehr erlebt.

Die Lieder waren nicht bestimmt für den Gemeindegesang - in der angespannten Zeit der Konversion August des Starken zum Katholizismus ohnehin ein heikles Thema - sondern für die protestantischen Hausandachten der übrigen fürstlichen Familie. Die Melodien sind kunstvoller als diejenigen anderer geistlicher Lieder dieser Zeit, die Basslinien äußerst phantasievoll und bemerkenswert die vereinzelten Instrumentalritornelle.

Eine zweite Liedsammlung des 17. Jahrhunderts widmet sich demselben Thema. Johann Rists „Himlische Lieder", gedruckt 1641/2 in Lüneburg, wurden vom Hamburger Ratsmusiker Johann Schop vertont. Beide standen in freundschaftlichem Kontakt zu Christoph Bernhard, der als Lieblingsschüler Heinrich Schützens veranlaßte, daß dieser die beiden auf seiner Reise nach Kopenhagen unterwegs kennenlernte.







 









Ensemble Hamburger Ratsmusik

Klaus Mertens (Bass-Bariton) arbeitet zusammen mit vielen bedeutenden Spezialisten der sog. „Alten Musik" wie Ton Koopman, Frans Brüggen, Nicholas McGegan, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt, ebenso wie mit namhaften Dirigenten des klassischen Repertoires wie z B. Gary Bertini, Herbert Blomstedt, Sir Roger Norrington.

Hieraus ergab sich eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern wie z.B. Amsterdam Baroque Orchestra, Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Rotterdam Philharmonic Orchestra, den großen Orchestern Berlins, Gewandhaus-Orchester Leipzig, Dresdner Philharmonie, Tonhalle Orchester Zürich, Jerusalem Symphony Orchestra, Saint Louis Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra u.v.a.

Klaus Mertens gilt als namhafter und gefragter Interpret insbesondere der barocken Oratorienliteratur. So erfolgte unter verschiedenen Dirigenten die mehrfache Aufnahme der großen Bach’schen Vokalwerke. Im Oktober 2003 beendete er die Gesamteinspielung des Bachschen Kantatenwerkes. Dieses Projekt, welches sich über 10 Jahre erstreckte und mit dem auch große Tourneen in Europa, Amerika und Japan verbunden waren, markiert einen Höhepunkt in seiner sängerischen Karriere. Hier geschah es zum ersten Mal überhaupt, dass ein Sänger das gesamte vokale Œuvre Johann Sebastian Bachs dokumentierte und im Konzert sang.

Ulrich Wedemeier (Theorbe) studierte zunächst klassische Gitarre an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Klaus Hempel. Es folgte ein Studium für Lauteninstrumente bei Stephen Stubbs. Neben der internationalen Konzerttätigkeit als Solist und mit namhaften Ensembles der Alten Musik sind regelmäßige CD - und Rundfunkaufnahmen ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Ulrich Wedemeier ist gefragter Gast vieler Opernhäuser. Als Spezialist für historische Gitarren spielt er auf seltenen Originalinstrumenten des 18. - und 19. Jahrhunderts.

Simone Eckert (Diskant- und Bass- Viola da gamba) absolvierte ihr Musikstudium an der Musikhochschule Hamburg bei Professor Ingrid Stampa und an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hannelore Mueller und Jordi Savall. Nach dem Abschluß mit dem Diplom für Alte Musik gründete sie 1991 das Ensemble Hamburger Ratsmusik. Seit 1992 ist sie Dozentin am Hamburger Konservatorium und leitet verschiedene Seminare für Viola da gamba in Deutschland und England. Als Herausgeberin Alter Musik veröffentlicht sie bei den Verlagen wie Dovehouse Editions, New York, dem Merseburger Verlag, Kassel u.a.. Regelmäßige Engagements führen sie an die Staatsoper Hamburg und als Solistin und Ensembleleiterin durch ganz Deutschland sowie in zahlreiche Länder Europas und Japan.

Weitere Informationen unter: www.hamburger-ratsmusik.de





















Hamburger Ratsmusik
Wach auf mein Geist
Klaus Mertens - Bass-Bariton
Simone Eckert - Diskant- und Bass-Viola da gamba
Ulrich Wedemeier - Theorbe

1. Konzertbeginn


Johann Schop (ca. 1590-1667):

2. Wach auf, mein Geist, erhebe dich
aus: Himlische Lieder
Lüneburg 1641

3. Gott, der du mit großer Macht
aus: Himlische Lieder
Lüneburg 1641

4. Merk auf, o sündig's Menschenkind
aus: Himlische Lieder
Lüneburg 1641

5. O Traurigkeit, o Herzeleid
aus: Himlische Lieder
Lüneburg 1641


Gottfried Tielke (1668 bis nach 1700):

6. Suite in g-moll
für viola da gamba und B.c.
Aria - Sarabande - Aria Allegro


Christoph Bernhard (1627-1692):

7. Da du wolltest von mir ziehen
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694

8. Die sterbenden Lilien
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694


Christian Herwich (1609-1663):

9. Prelude - Allemande - Courante
für Theorbe solo
aus: Goess Ms, 1668


Christoph Bernhard (1627-1692):

10. Gleich wie ein junger Hirsch
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694

11. Allein nach dir, mein Herr und Gott
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694

12. Gute Nacht! Du eitles Leben!
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694


August Kühnel (1645 - ca. 1700):

13. "Herr Jesu Christ, du höchstes Gut"
Variationen für Viola da gamba und B.c.


Christoph Bernhard (1627-1692):

14. Leb ich oder leb ich nicht
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694

15. Ach, wie entgeistert sich mein Geist
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694


Johann Schop (ca. 1590-1667)

16. Ballet
für Diskantgambe und B.c.
aus: „’T Uitnement Kabinet“
Amsterdam ca. 1655


Christoph Bernhard (1627-1692):

17. Der Tag ist hin
aus: "Hundert ahnmutig und sonderbar Geistliche Arien"
Dresden 1694


Johann Rudolf Ahle (1625-1673):

18. Alles vergehet, Musica bleibet bestehn
Alles, was irdisch ist, muß endlich vergehn -
Musica bleibet in Ewigkeit bestehn.










 






CD ~ Edition Kloster Maulbronn

Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert.

Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten.

Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die Klosterkonzerte Maulbronn in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen.

Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte welche wir in dieser Reihe dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler